WENZEL auf der Control 2019 - Interview mit Dr. Heike Wenzel

30.04.19 - Im Interview spricht Geschäftsführerin Dr. Heike Wenzel über das Motto auf der Control 2019 in Stuttgart (7. - 10. Mai 2019) und beschreibt, welche Neuheiten die Fachbesucher auf dem Stand des Messtechnikerherstellers erwarten dürfen.

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thumb wenzel geschaefts fuehrerinWENZEL ist auch in 2019 wieder an gleicher Stelle (Halle 5 / Stand 5101) mit einem grossen Stand auf der CONTROL vertreten. Haben Sie ein bestimmtes Motto für dieses Jahr?
HW: Innovative Lösungen für die Koordinatenmesstechnik im Messraum und direkt in der Fertigung – unter diesem Motto haben wir dieses Jahr unsere Exponate gestellt. Auf der einen Seite der Fläche stellen wir daher alle Produkte aus, die direkt in der Fertigung eingesetzt werden können, auf der anderen Seite zeigen wir alle Lösungen, die besonders für den Messraum entwickelt wurden.

Fangen wir mit den bekannten Lösungen von WENZEL an. Was stellt WENZEL 2019 an Neuerungen aus?
HW: Traditionell haben wir natürlich einige Maschinen aus unserer R- und LH-Baureihe dabei. Wir bauen hier schon seit Jahren sehr gute und bewährte Maschinen, die über eine sehr lange Zeit bei unseren Kunden sehr wirtschaftlich eingesetzt werden können. Dieses Jahr zeigen wir an einer Horizontalarm-Messmaschine der R-Serie unseren neuen Liniensensor WM | LS 70, den wir gemeinsam mit einem Partner an unsere Bedürfnisse angepasst und in unsere Software WM | Quartis integriert haben. Auf einem LH Portalmessgerät zeigen wir erneut die sehr erfolgreiche Kombination unserer Baureihe mit dem REVO von Renishaw. Die Neuerung hier ist, dass wir sehr viele weitere Vorteile des 5-Achs-Messkopfes REVO in unsere Anwendungssoftware integriert haben, um damit sehr viele positive Effekte für unsere Kunden zu gewinnen. Auf der anderen LH haben wir einen Rundtisch integriert und zeigen unsere neue Lösung für die Messung von Verzahnungen auf einem „normalen“ Koordinatenmessgerät. Die Lösung WM | Gear setzt auf WM | Quartis auf und erzeugt standardisierte GDE-Dateien, die dann mit dem WM | GearAnalyzer ausgewertet werden können. Insgesamt haben wir an unserer LH einige weiteren Optimierungen durchgeführt, so dass wir die LH 65, 87 und 108 auf Kundenwunsch auch mit einer hochgenauen Variante im sub-µ-Bereich ausliefern können.

Ein neuer optischer Sensor und Investitionen in die Software; haben Sie hier noch mehr Innovationen dabei?
HW: Ja, klar. Auch an unserer High-Speed-Scanning-Lösung CORE haben wir fleissig gearbeitet. Der im letzten Jahr als Prototyp vorgestellte Hybridsensor (optisch und taktil) ist nun serienreif und auch hier haben wir es geschafft, dem Wunsch vieler Kunden zu entsprechen und die CORE auch mit der Applikationssoftware WM | Quartis lauffähig zu haben. Neben der Einbindung der Maschine haben wir ein neues, speziell für die Messung von Turbinenschaufeln ausgerichtetes, Modul entwickelt, den WM | Blade Analyzer.

Das sind aber wirklich grosse Fortschritte für die Kunden, die nun nicht mehr verschiedene SW-Lösungen einsetzen müssen, oder?
HW: Ja, einerseits spart es natürlich Lizenzkosten für Kunden, die verschiedene Produkte von uns einsetzen, aber vor allem können so Anwender sehr einfach verschiedene Aufgaben mit einer gemeinsamen Software ausführen. Das erspart Schulungen und erleichtert die Bedienung ungemein. Im gleichen Zusammenhang haben wir auch weiter an der Standardisierung unserer Automationslösung gearbeitet.

Automation ist ein gutes Stichwort und führt uns direkt in den Shopfloor, ein Thema, dem man sich nicht entziehen kann...
HW: ...und wir bei WENZEL ja auch gar nicht entziehen wollen. Überall wo auf Mass gefertigt wird, muss auch gemessen werden. Eine Konsequenz von Industrie 4.0 ist die Verringerung der Losgrössen und ein stark wachsendes Interesse an 100%-Messungen; da bieten wir in diesem Jahr sehr viele Neuerungen. Fangen wir bei unserer neuen, kleinen SF 55 an. Wir nennen es die Einsteigerlösung in die Fertigung. Sie ist klein, kompakt und sehr wirtschaftlich. Mit dem PH20 steht auch hier schon ein 5-Achs-Messkopf zur Verfügung und ebenso können wir unseren optischen Sensor dort verwenden. Die SF 55 wird neben dem Prüfgerät Equator von Renishaw stehen, den wir seit diesem Jahr in unserem Portfolio mit vertreiben und auch in unsere SW-Lösung WM | Quartis integriert haben. Die SF 55 ist auch die ideale Messmaschine im Paket mit dem Equator, der ja auf Basis eines Masterdatensatzes dann vergleichende Prüfmessungen durchführt. SF 55 ist für uns der ideale „Equator-Calibrator“.
Unsere – inzwischen mehrfach – preisgekrönte SF 87 überragt viele Maschinen aus diesem Segment durch das sehr grosse Messvolumen, das wir zur Verfügung stellen, den Verzicht auf Luftlager und damit weniger benötigten Anschlüssen und geringeren Verbräuche und vieles mehr. Wir zeigen sie doppelt, einmal zum Anfassen und einmal eingehaust in eine sehr leistungsfähige Automationslösung gemeinsam mit unserem Partner Zimmer+Kreim.

Automation ist aber ja nicht nur ein Hardware-Thema, Stichwort PMI…
HW: Das stimmt, da sehen wir den Trend, dass man künftig Messprogramme nicht mehr individuell erzeugen muss, sondern auf Basis der Informationen im CAD-Modell automatisch erzeugen kann. Hier zeigen wir mit unserem WM | Generator ein sehr visionäres Produkt, das sich aber erst im Frühstadium der Entwicklung befindet, wie das ganze Thema an sich. Es wird noch Jahre dauern, bis die CAD-Modelle auch die entsprechenden Informationen enthalten, aber wir sind da dran und dabei.

Jetzt haben wir den ganzen Stand besprochen, oder?
HW: Noch nicht ganz, einige tolle Lösungen fehlen noch. Natürlich zeigen wir auch wieder unsere Computertomographie-Lösungen: dieses Mal das CT-S und CT-M. Unser CT-U haben wir nur als Dummy dabei. Die Produktivsysteme haben wird derzeit fast Tag und Nacht im Einsatz für Demos mit Kunden. Der Markt hat sich für WENZEL in den letzten 12 Monaten sehr positiv entwickelt, darauf sind wir stolz! CT ist eine neue Technologie in der Messtechnik und wir arbeiten hart daran, unsere Erfahrungen in diese Technologie einfliessen zu lassen. Es gibt zwar einige Anbieter, aber nur wenige mit unserer Erfahrung in der Messtechnik.

WENZEL ist für seine Grösse sehr innovativ, aber wie schaffen Sie es, immer und überall dran zu bleiben?
HW: Wir geben einen sehr grossen Anteil unserer Erlöse für Forschung und Entwicklung aus und versuchen immer, unsere Mittel so einzusetzen, dass ein direkter Kundennutzen erkennbar ist. Aber – und das unterscheidet uns von manchen Wettbewerbern – dabei sind wir offen für Partner, die unsere Lösungen noch besser machen. Renishaw ist ein gutes Beispiel. Wir sind der Partner, der weltweit die meisten REVO-Installationen durchgeführt hat. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter. So zeigen wir dieses Jahr einen neuen optischen Sensor von WENZEL aber auch eine komplett neue Messarmserie, die auf einem Partnerprodukt aufbaut. Wichtig für uns ist dabei immer, dass wir solche Partnerlösungen in unsere Software integrieren. Manchmal kommen wir mit unserer Software aber beim Kunden nicht zum Einsatz, da dieser auch andere Maschinen einsetzt und daher eine „neutrale“ Software will. Hier haben wir nun die Zusammenarbeit mit Metrologic intensiviert und stellen verschiedene Lösungen gemeinsam zur Verfügung.

Viele tolle Ideen und Neuerungen – wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die CONTROL 2019!
HW: Vielen Dank! Ja, wir haben viel bewegt in den vergangenen 12 Monaten und es macht richtig Spass, die ersten Früchte zu sehen. Wir freuen uns, wenn uns viele Interessenten und Kunden besuchen. Gerne stehe ich Ihnen dann auch persönlich für ein Gespräch zur Verfügung.

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Besuchen Sie auch den Vortrag von Prof.-Dr. Heiko Wenzel-Schinzer:
„WENZEL Metrology – Partner der digitalisierten Industrie“
Mittwoch 08. Mai 2019, 15:40 bis 16:20 Uhr, Forum Halle 8, Stand 8308